Wie du die Qual der Wahl bei der Berufs-, Studien- und Ausbildungsentscheidung in drei Schritten lösen kannst

Das Privileg oder die Qual der Wahl bei der Berufsentscheidung

Gerade der Pubertät entwachsen und schon auf den Arbeitsmarkt gespült. Schüler dürfen sich heute entsprechend zeitnah vor ihrem Schulabschluss mit der essenziellen Frage nach ihrem weiteren Karriereweg beschäftigen. Während manche wenige junge Menschen bereits in ihrer frühen Kindheit oder Jugend mit absoluter Gewissheit wissen, welchen Beruf sie später einmal ergreifen möchten, sind sich die meisten anderen darüber im Unklaren und erfahren die sogenannte „Qual der Wahl“.

Neben Entscheidungen zur Art des weiteren Wegs – ob Ausbildung, Studium oder doch erst einmal ein Gap Year – stellt sich auch die Frage nach dem Beruf: Bäcker/in, BWLer/in, Anwalt/Anwältin, Ingenieur/in, Erzieher/in, Pilot/in, Mediziner/in, Techniker/in, Musiker/in, Künstler/in, usw. Schon allein innerhalb einer Branche oder einem Themenfeld gibt es unzählige verschiedene Ausbildungs- und Studienrichtungen. Darüber hinaus sprießen heutzutage neue Berufe und Arbeitsfelder, wie z.B. Content Manager/in, Drohnen-Pilot/in, Feelgood Manager/in, virtuelle/r Assistent/in, KI (Künstliche Intelligenz) Spezialist/in, Datenschutzbeauftragte/r sowie Coaches alles Art, jährlich mit Rekordgeschwindigkeit aus dem Boden. Teilweise kann man sich und einen neuen Job sogar neu erfinden. Die unendliche Vielfalt an Möglichkeiten ist das Privileg der meisten jungen Menschen in Deutschland/Europa heute. 

Denn noch einige Generationen zuvor waren die Karrierewege häufig klar vorausgeplant. Wurde man in eine Bauernfamilie geboren, wurde man/frau Bauer/Bäuerin. War der einzige Arbeitgeber im Umkreis ein Bergwerk, tauchte man in die Tiefen des Berges ein. War frau eine Frau, wurde sie Mutter, Ehe- und Hausfrau. 

In diesem Sinne haben die meisten von uns heute in diesen Breitengraden tatsächlich ein Privileg in der Berufswahl, das wir genießen dürfen. Gleichzeitig stellt die Berufswahl oft auch eine Qual der Wahl dar. Wie soll man/frau sich bei dieser Vielfalt an Möglichkeiten nur entscheiden?

 

Der Einfluss der Eltern auf die Berufswahl

Bei der Herausforderung der Berufswahl, werden junge Menschen häufig entweder von ihrer Familie oder von der Gesellschaft unterstützt oder auch in bestimmte Richtungen und Berufe hineingedrängt. Gerade die Eltern haben logischerweise einen großen Einfluss auf die Berufsentscheidung der eigenen Kinder. Die Absicht der Eltern ist dabei in der Regel die allerbeste; sie wollen, dass ihre Kinder erfolgreich und glücklich werden. Doch auch Eltern können Irrtümern erliegen. Kann man als Eltern wirklich wissen, was der beste Beruf für das eigene Kind ist? Vielleicht. Näher liegt jedoch, dass das Kind aus eigener Überzeugungskraft den richtigen Beruf ergreift. Denn am Ende bist du es, der/die jahre- oder jahrzehntelang in dem Beruf arbeitet, nicht deine Eltern, Großeltern oder Freunde. 

 

Der Einfluss der Gesellschaft auf die Berufswahl

Darüber hinaus nimmt die Gesellschaft als Kollektiv einen Einfluss auf die Berufswahl der jungen Menschen, indem kollektive Glaubenssätze verankert sind und gefördert werden. Bestimmte Berufe werden als aussichtslos und unangesehen abgestempelt, während andere Berufe toleriert bzw. sogar bejubelt werden. So ist in den meisten Schüler/innen bereits verwurzelt, dass sie den Ansprüchen der Gesellschaft nach Standard, Geld, Macht und Erfolg entsprechen möchten. An dieser Stelle ist die Frage noch viel wichtiger: Kann die Gesellschaft mit ihren standardmäßigen Einstellungen wirklich wissen, mit welchem Beruf du glücklich und erfolgreich wirst? Wohl kaum.

 

Mögliche Entscheidungshilfen

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Möglichkeiten sich die Qual der Wahl zu erleichtern. Beispielsweise durch Schnupper-Praktika, Karrieremessen, Gesprächen mit vielen verschiedenen Menschen, Ausbildungs- und Studienführern. All diese Möglichkeiten sind wichtige Orientierungshilfen auf dem Weg zur Berufswahl und sollten gerne ergriffen werden. 

Gleichzeitig würde ich aus Sicht eines Coaches vorschlagen das Pferd von vorne aufzuzäumen, nicht von hinten. Und das bedeutet konkret im Fall der Berufswahl: Schaue in dich selbst hinein und finde deine individuellen Antworten auf die essenziellen Lebensfragen. Diese Antworten werden dich sicher durch den Dschungel an Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt hin zu deinem Traumjob navigieren.

 

Drei Schritte für deine individuelle, eigenverantwortliche und sichere Berufsentscheidung 

Um den richtigen Beruf, die passende Ausbildung oder das ideale Studium zu finden, ist die Grundlage ein tiefes Wissen über sich selbst. Wie gut kennst du dich selbst? Kannst du die folgenden Fragen bereits mit voller Überzeugungskraft beantworten?

Es ist wichtig bei der Berufsentscheidung nicht von außen nach innen zu suchen oder zu entscheiden. Von außen nach innen bedeutet, dass du im Außen nach möglichen Berufen oder Ratschlägen von anderen suchst. Stattdessen solltest du von Innen nach Außen gehen. Das heißt, du solltest dein eigenes Inneres kennenlernen und auf dieser Basis eine Berufsentscheidung im Außen treffen. Im Folgenden erkläre ich dir die drei Schritte bzw. Fragen detaillierter.

Schritt eins: Dein Lebenssinn bzw. dein Beitrag auf dieser Welt

Die erste Frage, die du dir stellen darfst, ist die Frage nach deinem Lebenssinn, deiner Lebensaufgabe, deinem Beitrag auf dieser Welt. Wozu bist du auf dieser Welt? Und was ist dein Beitrag, den du leisten möchtest? Der eigene Lebenssinn kann von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich aussehen und formuliert sein. Hierbei gibt es keine Vorgaben oder Grenzen. Der Lebenssinn ist oft eher ein Gefühl oder ein Bild, z.B. Menschen helfen, die Welt verbessern, Freude bringen, Innovationen austüfteln, Krankheiten heilen, Kunst erschaffen, etc.

Dein Lebenssinn ist dein Wegweiser für dein Leben. Mit ihm kannst du bereits eine grobe oder auch recht genaue Richtung für deine Berufswahl einschlagen.

Schritt zwei: Deine Stärken, Fähigkeiten, Interessen und Werte

Die zweite wichtige Frage, ist die Frage „Wie bin ich?“ D.h. welche Stärken, Fähigkeiten, Interessen und Werte machen mich aus? Jeder Mensch ist einzigartig und besitzt einen individuellen bunten Blumenstrauß an Stärken, Fähigkeiten, Interessen und Werte. Kennst du deine? 

Um in einem Beruf mit Freude und Leichtigkeit wirklich erfolgreich zu sein, muss die Tätigkeit deinen individuellen Stärken entsprechen. Wenn du deine Stärken in deinem Beruf einsetzen kannst, wirst du automatisch viel erfolgreicher, selbstwirksamer und glücklicher sein. Wenn du hingegen eine Tätigkeit ausübst, die nicht deinen Stärken entspricht oder im Extremfall sogar deinen Schwächen entspricht, wirst du immer kämpfen müssen: gegen dich selbst und die Tätigkeit. Dabei können Aufgaben, die unseren Stärken entsprechen uns leicht von der Hand gehen und Freude bereiten. 

Deine Interessen und Fähigkeiten sind recht selbsterklärend. Wenn dir eine Aufgabe liegt und sie deinen Interessen entspricht, lässt sie sich viel einfacher erledigen. 

Und deine Werte sind dein innerer Kompass. Ist beispielsweise der Wert „Freiheit“ dein wichtigster Wert, könnte eventuell eine Selbstständigkeit besser zu dir passen als ein Angestelltenverhältnis. Ist hingegen der Wert „Nachhaltigkeit & Umwelt“ dir besonders wichtig, könnte dir ein Beruf im Naturschutz besser entsprechen als in einem Bergbauunternehmen. 

Schritt drei: Deine Möglichkeiten

In Schritt drei werden Schritt eins und zwei kombiniert und ins „Außen“, d.h. auf den Arbeitsmarkt gebracht. Hier stellt sich die Frage: „Welche Berufe/Ausbildungen/ Studiengänge passen zu deinem Lebenssinn und deinen Stärken, Fähigkeiten, Interessen und Werten? 

Das wertvolle an dieser Herangehensweise (Schritt eins und zwei) ist, dass du schlussendlich in Schritt drei mehrere zu dir passende Möglichkeiten finden wirst. Denn zu jedem Lebenssinn und jedem Stärkencocktail passen mehrere Berufe, in denen du glücklich und erfolgreich werden kannst. 

Schlussendlich hast du das Privileg aus diesen maßgeschneiderten Job-Möglichkeiten deinen Weg, der dir momentan richtig erscheint, auszuwählen.

Mit diesem fundierten Prozess arbeiten wir im Purpose Coaching.
So kannst du dir sicher sein, dass der von dir gewählte Beruf zu dir passt. Und dann heißt es „nur“ noch: Umsetzen und Erfahrungen sammeln. Denn das Wissen um sich selbst ist das eine, der Kern deines Seins; das Umsetzen und die Erfahrungen sammeln ist das andere, und machen das eigene Leben aus.

Viel Spaß!

Falls du dir professionelle Unterstützung auf dem Weg zu deiner Berufswahl wünschst, kontaktiere mich sehr gerne hier. 

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